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Warenschwund bekämpfen – mit aussagekräftigen Beweispaketen

November 26, 2024

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Der Diebstahl im Einzelhandel kostet die betroffenen Unternehmen schwindelerregende379 Milliarden US-Dollar pro Jahr– und jüngeren Berichten zufolge dürfte diese Zahl sogar noch weiter steigen.

Organisierte Einzelhandelskriminalität, Bandendiebstahl und Gewalt in Ladengeschäften nehmen weiter zu. Praktisch überall – in den Ländern Nordamerikas, in Großbritannien, Spanien,Deutschlandund anderen europäischen Ländern ebenso wie in Oceaniaund anderswo – muss der Einzelhandel seine Strategien im Kampf gegen den Warenschwund in der ein oder anderen Form überdenken.

Das ist eine enorme Herausforderung, zumal der Einzelhandel bisher nur begrenzte Daten zur Diebstahlproblematik vorzuweisen hatte, sodass Straftaten zu selten angezeigt und verfolgt werden konnten. Wenn es aber gelingt, den Strafverfolgungsbehörden faktenbasierte Beweispakete zur Verfügung zu stellen, könnte sich das Blatt langsam wenden. Mehr Ladendiebstähle könnten geahndet werden und ein solches Umfeld würde potenzielle Diebe stärker abschrecken.

Oder wie Ned McCauley, Berater für Einzelhandelstechnologie es formulierte: „Abschreckung ist gleich Fähigkeit mal Wille. Das ist ein alter Ausdruck aus dem Militär, der treffend beschreibt, wo Diebstahlschutz- und Strafverfolgungsteams heute stehen.“

„Um Ladendiebe abzuschrecken“, so McCauley weiter, „muss man die nötigen Befähigungen haben, was heute der Fall ist. Aber nichts wird sich ändern, solange diese Befähigungen nicht mit dem Willen einhergehen, die Sache auch durchzuziehen. Das Gute daran ist, dass sich dieser Wille langsam herausbildet, weil dem Einzelhandel mittlerweile Tools zur Verfügung stehen, um den Strafverfolgungsbehörden alles Nötige an die Hand zu geben, damit sie Ladendiebe dingfest machen können.“

Diese Tools wollen wir uns im Folgenden genauer ansehen, zusammen mit sämtlichen Schritten zur Verbesserung der Beweispakete. Ziel ist es, Strafverfolgungsbehörden zu unterstützen und den Kampf gegen den Warenschwund aufzunehmen.

Wie zu wenige Strafanzeigen und zu wenig Strafverfolgung dem Einzelhandel schaden

Kein Einzelhändler wünscht sich, bestohlen zu werden. Passiert es trotzdem, sollte er aktiv werden. Doch der Diebstahl ist bereits geschehen und die Filialleitung weiß, dass ihre wichtigste Aufgabe im Hier und Jetzt liegt: Sie hat dafür zu sorgen, dass der Tagesbetrieb reibungslos läuft und der Umsatz stimmt. Zudem muss sie in den Filialen ein sicheres Umfeld schaffen.

Aus dieser Perspektive ist es nicht schwer zu verstehen, warum die Anzeige von Diebstählen so leicht unter den Tisch fällt. Warum den Tagesbetrieb stören, um Beweise zu sammeln, stundenlange Überwachungsvideos anzusehen oder Bestandslisten und Transaktionsprotokolle zu prüfen, wenn infolgedessen Kunden nicht bedient werden können oder die Schlangen an den Kassen wachsen?

Auf Anzeigen zu verzichten, hat jedoch seinen Preis. Wer Diebstähle nicht verfolgt, läuft Gefahr, seine Filialen zur leichten Beutezu machen. Nach einem Diebstahl mag die Konzentration auf das Tagesgeschäft – den Verkauf – für den Moment zwar helfen, kann aber einen Drehtüreffekt mit immer mehr Warenverlusten nach sich ziehen.

Wiederkehrende Diebstähle und Betrügereien bringen nicht nur größere finanzielle Einbußen mit sich, sondern bedeuten unter Umständen sogar eine Gefahr für Personal und Kunden. Denn neben der offenkundigen Sicherheitsproblematik hat ein Einkaufsumfeld, in dem Diebstähle an der Tagesordnung sind, einen negativen Einfluss auf das Einkaufserlebnis, die Moral der Beschäftigten und das Vertrauen der Kunden.

Natürlich sind zu wenige Strafanzeigen durch den Einzelhandel nur eine Seite der Medaille. Fälle von Ladendiebstahl sind für Strafverfolgungsbehörden nur schwer zu lösen, selbst wenn sie angezeigt werden. Die Gründe reichen von mangelhaften Daten zum Diebstahlereignis bis hin zu niedriger Priorisierung. Daher sollte der Einzelhandel unbedingt bessere Tools einsetzen, um Strafverfolgungsbehörden faktenbasierte Beweispakete an die Hand geben zu können.

Beweiserhebung in einem vernetzten Ökosystem

Was ist nötig, um Strafverfolgungsbehörden zu unterstützen, Ladendieben beizukommen und die Sicherheit von Beschäftigten und Kunden zu gewährleisten?

Die folgenden drei Technologien schaffen zusammen ein vernetztes Ökosystem von Lösungen, das bessere Beweispakete für die Strafverfolgung generieren kann..

  1. Waren mit RFID-Etiketten
    RFID steht für Radio Frequency Identification, also Hochfrequenzidentifikation. RFID-Etiketten an Produkten können von den Sensoren in Ausgangssystemen und von Filialsoftware digital ausgelesen werden.
  2. EAS
    Des Weiteren ist ein RFID-basiertes elektronisches Artikelsicherungssystem (EAS) zur Erfassung und Nachverfolgung der RFID-etikettierten Warenbestände in der Filiale erforderlich.
  3. Warenschwundanalysen
    Sind Warenetiketten und integrierte Filialsysteme vorhanden, kann man beginnen, den Warenschwund in der Filiale zeitnah zu analysieren. Solche automatisierten Analysen sind der Schlüssel zur Erstellung umfassender Beweispakete.

Bessere Beweise durch Analysen

Präzision ist wiederholbare Genauigkeit. Mithilfe eines vernetzten Ökosystems von RFID-, EAS- und anderen Filialsystemen kann man in den Filialen verlässliche, kontextualisierte, objektive Daten erfassen – also genau die Art von Daten, um das „Wer, Was, Wann, Wo und Warum“ von Warenschwundereignissen deutlich zu machen.

„Es ist leicht, sich von all den Daten, die dem Einzelhandel heutzutage zur Verfügung stehen, überwältigen zu lassen“, so Jaime Kress, Director of RFID Sales für Nordamerika bei Sensormatic Solutions. „Oftmals sind es einfach zu viele Rohdaten, als dass man ihnen sinnvolle Erkenntnisse entnehmen könnte. Aber mit den richtigen Warenschwundanalysen können Einzelhändler die puren, fokussierten, praktisch umsetzbaren Daten extrahieren, um Erkenntnisse zu gewinnen – ganz ohne unnötiges Datenrauschen.“

Modernste Tools wie die Cloud-basierte Anwendung „Shrink Analyzer“ von Sensormatic Solutions erfassen an ein und derselben Stelle Daten aus artikelgenauen Bestandsmanagementsystemen, Ausgangssystemen, den Points-of-Sale (POS) sowie Überwachungsvideos. Da Geschwindigkeit für die Verurteilung von Ladendieben entscheidend ist, braucht man ein Tool, mit dem diese Schlüsseldaten schnell und problemlos erfasst, angezeigt und synchronisiert werden können.

Wie sieht das in der Praxis aus? Über die Shrink Analyzer-App können heutzutage Benachrichtigungen über RFID-etikettierte Produkte, die unbezahlt das Ausgangssystem passieren, an die Filialleitung übermittelt werden. Daraufhin lassen sich Videobeweise des Ereignisses mit Zeitstempel zusammen mit sämtlichen Daten zum gestohlenen Produkt problemlos finden und in einem übermittlungsfertigen Paket an die Strafverfolgungsbehörden senden, ohne dass andere Arbeiten dafür unterbrochen werden müssen.

Vorteile durch Analysen

Warenschwundanalysen ermöglichen also eine nachhaltige, langfristige Abschreckung von Ladendieben durch mehr Strafanzeigen und höhere Verurteilungsquoten. Gleichzeitig können sie dem Einzelhandel aber auch helfen, den Betrieb in den Filialen zu optimieren.

Artikelgenaue, ausnahmenbasierte Berichte zu den Ausgangsbereichen können dem Diebstahlpräventionsteam zu mehr Klarheit über die vielfältigen Details verhelfen, die Warenverlusten zugrunde liegen. Kennt man zu jedem verschwundenen Produkt das „Wer, Was, Wann, Wo und Warum“, kann man den Ursachen des Warenschwunds in den Filialen auf den Grund gehen. Hängen sie mit externen oder administrativen Faktoren, mit den Zulieferern oder mit etwas ganz anderem zusammen, das man zuvor nicht einmal auf dem Radar hatte?

„Die präzisen Analysefunktionen der Shrink Analyzer-App vermitteln Erkenntnisse über externe Diebstahlursachen, wie sie zuvor noch nicht möglich waren“, kommentiert dazu Eric York, Business Analyst bei Sensormatic Solutions. „Schon seit vielen Jahren bereiteten die Prognose und Budgetierung von Warenschwund Probleme. Aber mit den präzisen Daten der Ausgangssysteme, die im Rahmen der Warenschwundanalysen generiert werden, bietet sich dem Einzelhandel ein detailliertes Szenario, das die Warenschwundbekämpfung durch Diebstahlpräventionsteams revolutionieren kann.“

Des Weiteren kann mithilfe der Warenschwundanalysen der Erfolg von Diebstahlschutztaktiken zur Bekämpfung der neu gefundenen Warenschwundursachen gemessen werden. Über die Aufdeckung von Schwachstellen hinaus sind die schnellen, automatisierten, präzisen Analysefunktionen aber auch geeignet, die Wirksamkeit von Gegenmaßnahmen zu messen, sodass Sie und Ihr Team schneller auf Trends in der organisierten Einzelhandelskriminalität reagieren und optimale Abschreckungsstrategien ausmachen können.

Wichtigste Schlussfolgerungen

Um der wachsenden Flut von Diebstählen etwas entgegenzusetzen, müssen sich Einzelhandelsunternehmen proaktiven und technisch ausgereiften Strategien der Warenschwundbekämpfung zuwenden.

Aufschlussreiche Beweispakete, erstellt mithilfe vernetzter Ökosysteme von RFID-, EAS- und Warenschwundanalyselösungen, sind dabei der Schlüssel zu einer wirksamen Unterstützung der Strafverfolgungsbehörden bei der Festsetzung und Abschreckung potenzieller Diebe.

Mit der leistungsstarken Shrink Analyzer-App können aus Filialdaten praktisch umsetzbare Erkenntnisse zum Diebstahlschutz gewonnen werden. Gestützt auf klare Erkenntnisse zum „Wer, Was, Wann, Wo und Warum“ jedes einzelnen Warenverlustereignisses können Einzelhandelsunternehmen die Ursachen des Warenschwunds wirksamer bekämpfen und ihre Produkte, Gewinne und vor allem die beteiligten Menschen besser schützen.

Kontaktieren Sie die Experten bei Sensormatic Solutions und entdecken Sie, wie Sie ihre Diebstahlpräventionsstrategie durch Warenschwundanalysen in vielfältiger Art und Weise transformieren können.

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